Hamburg
Denkt man an Hamburg, hat man sogleich alte Seemannslieder im Ohr, Hafenromantik, Rotlichtviertel und die typische Art der Hanseaten - etwas unterkühlt, aber immer freundlich - kommen einem als nächstes in den Sinn. Hamburg hat eine lange und ganz eigene Geschichte, seit Jahrhunderten ist es in Nordeuropa eines der großen Tore zur weiten Welt. Unzählige Lieder und historische Schriften gibt es über diese Hansestadt. Hamburg weckt in jedem Besucher ein ganz eigenes und besonderes Gefühl.
Geschichtliches
Bereits im Jahr 831 gründete Ludwig der Fromme hier ein Bistum, nachdem zuvor Missionare eine Festungsanlage, die sogenannte Hammaburg an der Stelle errichteten, wo die heutige zweitgrößte Stadt Deutschland mit einem der größten Containerhäfen der Welt steht. So richtig in Fahrt kam Hamburg allerdings erst, als es sich unter anderem mit Lübeck und Rostock im Jahr 1241 zur Hanse vereinigte. Die Hanse war ein Verbund von Händlern und die Hansestädte wiederum lagen an für den Handel strategisch wichtigen Punkten - meistens an großen Flüssen, über welche der Handel per Schiff betrieben wurde. Diese Position als Hansestadt brachte Hamburg eine der führenden Stellungen in Nordeuropa während des gesamten Mittelalters ein und die Stadt und ihre Bürger profitierten natürlich von diesem exklusiven Stand sowie dem Reichtum der hier ansässigen Händler.
1558 wurde außerdem die Hamburger Börse als eine der ersten in Deutschland gegründet. Auch vom Dreißigjährigen Krieg, welcher ansonsten fast ganz Deutschland verwüstete, wurde die Stadt weites gehend verschont und Hamburg konnte seine Vormachtstellung als Handelsplatz weiter ausbauen. Erst der zweite Weltkrieg fügte der Hansestadt empfindlichen Schaden zu - der Feuersturm nach der massiven Bombardierung der Alliierten 1943 hat sich bis heute im kollektiven Gedächtnis der Hamburger eingebrannt.
Wanderer, kommst Du nach Hamburg....
Heute leben ca. 1.86 Millionen Menschen in den sieben Hamburger Bezirken und immer schon war die Hamburger Politik darauf ausgerichtet, möglichst unabhängig zu sein und freien Handel betreiben zu können. Als Stadtstaat ist die Hansestadt ein eigenständiges Bundesland und kann sich somit auch auf Länderebene selbst verwalten. Dies kommt natürlich dem speziellen Charme der Stadt und ihren Menschen zu Gute - die Einwohner sind weltoffen und empfangen ihre Gäste - jährlich gibt es 9.5 Millionen Übernachtungen von Touristen und Tagesausflüglern - freundlich und zuvorkommend, wenn auch nicht unbedingt herzlich und mit Leidenschaft. Diese Art darf aber nicht als lieblos und unfreundlich betrachtet werden - der Hamburger ist halt so. Und zu bieten hat die Stadt dafür umso mehr.
Die sündige Meile der Reeperbahn ist weltbekannt, ebenso wie die Binnenalster und die Speicherstadt in der Nähe des Hafens. Hinzu kommen seit einigen Jahren dutzende Musicals, die ihren weltweiten Erfolg in Hamburg fortsetzen sowie - seit Neuestem und anfänglichen Schwierigkeiten bezüglich der Finanzierung und Fertigstellung - die sogenannte Elbphilharmonie, die kosmopolitische Musikfans der Klassik anlocken soll. Der Hamburger Michel, das alte Rathaus, der Altonaer Fischmarkt oder ein Spiel des Kultvereins FC St. Pauli - es gibt viele gute Gründe, die Stadt einmal zu besuchen.